Wilhelmsburger Straßen im Wandel der Zeit
von Hermann Keesenberg, 1963
Die Entwicklung des Straßennetzes in Wilhelmsburg führt uns in die historische Vergangenheit der Elbinsel zurück. Die Schilderung der Entstehung, Benennung und Lage der Straßen ist somit zugleich ein Stück Heimatgeschichte. Rektor Hermann Keesenberg ergänzt mit dieser kleinen Schrift die Reihe heimatkundlicher Schriften unseres verstorbenen Heimatforschers Rektor Ernst Reinstorf. Ein kleines Nachschlagebuch über die Wilhelmsburger Straßen hat uns schon immer gefehlt. Durch die Vereinigung der Stadt Wilhelmsburg mit der Stadt Harburg im Jahre 1927 und durch die Eingliederung der Stadt Harburg-Wilhelmsburg in das Land Hamburg im Jahre 1937 sind eine Reihe von Änderungen der Straßenbezeichnungen in unserem Heimatgebiet vorgenommen worden. Aber auch den vielen neuen Neubürgern unserer Elbinsel ist Gelegenheit gegeben, sich über die Wilhelmsburger Straßen im Wandel der Zeiten zu informieren.
Man muß daher den Verfasser danken, daß er sich der mühevollen Arbeit unterzogen hat, die umfangreichen Quellen auszuwerten und zusammenzustellen. Dank auch der Wilhelmsburger Zeitung für die Bereitwilligkeit bei der Herausgabe dieser kleinen Schrift.
Hermann Westphal, Ortsamtsleiter 1963
Die Wilhelmsburger Straßennamen
Vor der Eindeichung Wilhelmsburgs hatten die einzelnen Inseln, aus denen damals Wilhelmsburg bestand, keine angelegten Wege, sondern nur Trampelpfade für das Vieh. Nach der Eindeichung benutzte man die Deiche, an denen die Häuser lagen, als Wege. Das war praktisch, denn sie lagen erhöht, und auf ihnen war man am besten vor Wasser und Schmutz beschützt. Von den Deichen konnte man auch alle Häuser sowie Acker- und Weidestücke erreichen . Diese Verhältnisse der landwirtschaftlich genutzten Marschinsel waren auch die Ursache dafür, daß die Entwicklung des Straßennetzes grundsätzlich anders vor sich ging als in der Stadt und in Geestdörfern.
Hier in Wilhelmsburg entstand durch die einzelnen Eindeichungen zunächst ein grobmaschiges Netz von Deichwegen. Wo die Felder größer und die Maschen des Wegenetzes zu weit waren, legte man Stich- und Abkürzungswege an. Das Deich- und Wegenetz hat im laufe von gut 500 Jahren (1333 bis 1852) eine Ausdehnung von 46 km erreicht.
Als dann nach 1880 die Industrialisierung Wilhelmsburgs begann, kam man mit den Deichwegen nicht mehr aus. In großer Zahl wurden neue Straßen für die Aufschließung des Geländes gebaut und in die Lücken des alten Deich- und Wegenetzes vorgeschoben.
Diese Durchsetzung des alten Wegenetzes begann zuerst im Nordwesten der Insel. Als um 1890 der große Güterbahnhof entstand, wurde das Bahnhofsviertel gebaut. In den Jahren 1930-1940 wurden auch im Osten größere Siedlungen errichtet und viele neue Straßen erforderlich. Außerdem brauchte man größere Durchgangsstraßen, die unsere Insel von Norden nach Süden durchzogen. Es waren die heutige Georg-Wilhelm-Straße (1852 als Provinzialchaussee erbaut) die Autobahn (1936) und die Wilhelmsburger Reichsstraße (1948).
Die Benennung der Deiche und Wege erfolgte meist nach alten Flurnamen z.B. Stillhorn, Finkenriek, Siedesfeld, Schönes Feld, in de Huk, Neues Feld, nur selten nach Personennamen, z. B. Götjensort. Amtliche Benennungen, notwendig geworden durch die größere Zahl neuer Straßen, fand ab 1890 statt. Dabei verwendete man die auch in anderen Städten üblichen Namenquellen, z.B. verdiente Persönlichkeiten (Ernst-August-Deich), König-Georg-Deich), Vornamen, Pflanzen- und Tiernamen und Städtenamen.
Nach der Eingemeindung in Hamburg 1937 mußte eine Umbenennung einer Reihe von Straßen erfolgen, damit in Hamburg jeder Straßenname nur einmal vorkommt. Seit dieser Zeit wurde auch sehr häufig auf alte Flurnamen oder Namen verdienter Männer und Familien der engeren Heimat zurückgegriffen und die Forderungen an einen guten Straßennamen erfüllt, nämlich nicht zu lang, einprägsam , wohlklingend, klar und unmissverständlich zu sein.
Gesuchter Straßenname mit dem entsprechenden Anfangsbuchstaben bitte anklicken
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Algermissenweg
Er führte von der alten Schleuse nordwärts in das Gelände der Wollkämmerei, benannt nach Pastor Franz Algermissen (1870-1943) aus Hartum bei Hildesheim. Er kam 1909 an die Katholische Gemeinde in Wilhelmsburg, rief die barmherzigen Schwestern hierher und erbaute für sie das Gemeindehaus. 1925 ging er nach Dethfurth und ist 1943 in Duderstadt gestorben.
Alte Schleuse
Der Westen Wilhelmsburgs wurde früher durch die "Alte Schleuse" in den Reiherstieg entwässert. Binnendeichs befand sich bei dem jetzigen Wasserturm ein Brack, das 1896 zugeschüttet wurde. Den Namen "Alte Schleuse" erhielt sie, als 1681 bei der Erbauung des Hornatsdeiches eine neue, größere Schleuse angelegt wurde. Sie reicht von der Veringstraße bis zum Reiherstiegdeich.
Altenfelder Weg
Früherer Deich, der das 1333 eingedeichte Stillhorner Feld im Norden begrenzt. Er führt von der Kirche östlich bis zum Einlagedeich. Durch den Bau der Autobahn wurde er 1936 unterbrochen und durch eine Umleitung in Stillhorn unter der Autobahn hindurchgeführt. Der westliche Teil von der Kirche am Brausielgraben entlang heißt auch Pastorenweg. Er ist ein alter Braut- und Leichenweg. Der östliche Teil der Autobahn wurde 1953 in "Jacobsberg" umbenannt und zum Privatweg der Anlieger erklärt.
Alter Stillhorner Deich
Er begrenzt das 1333 eingedeichte Stillhorner Feld im Süden. Stillhorn = stiller, abgelegener Winkel, Ecke, Bogen. Er ist der östliche Teil des Inselgebietes und war daher den Weststürmen nicht so ausgesetzt.
Am Alten Gericht
Kleine Straße in der Hafensiedlung, zweigt von der Elsterweide ab. In der Nähe stand seit 1674 der Galgen. Mehrfach sind auf diesem Platz Hinrichtungen erfolgt , so z.B. 1724 Hinrich Hadeler, der seinen Schwager erschlagen hatte, und 1729 Jacob Salomo wegen seines verübten Diebstahls. 1764 wurde der Gerichtsplatz auf Antrag von Pastor Schröder verlegt, da er zu nahe am Orte gelegen war. Er wurde an den alten Deich auf eine unbenutzte Sandhöhe bei dem jetzigen "Galgenbrack", etwa dort wo jetzt die Eisenbahnlinie die Brackstraße kreuzt, verlegt.
Am Alten Schlachthof
Benannt 1949, Sackgasse, die vom Ernst-August-Deich Nordwestwerts an den Reiherstieg führt in das ehemalige Außendeichsland, das beim Ausbau des Hafens aufgehöht wurde. Bis zur Zusammenlegung mit Harburg stand hier der Wilhelmsburger Schlachthof. Sie hieß früher Lagerstraße, davor Schleusenflethstraße.
Am Deichdenkmal
Siedlerstraße östlich der Kirchdorfer Straße, südlich vom Deichdenkmal, das 1933 zur Erinnerung an die 1333 begonnene Eindeichung errichtet wurde. Benannt 1935.
Am Ernst-August Deich
Alter Treidelweg am südlichen Ufer des Ernst-August Kanals. Bis zum Bau der Elbbrücken wurde der Kanal von vielen Melkern (Milchhändler) und Gemüsebauern benutzt, wenn sie mit ihren Ewern nach Hamburg fahren wollten. Anlangen Seilen zog die gesamte Mannschaft den Ewer, nur das älteste Mitglied saß im Ewer und steuerte. Der größte ging voran, die anderen folgten der Größe nach, da das Tau nach rückwärts zum Ewer hin niedriger hing. Der Weg ist stellenweise unterbrochen.
Am Industriebahnhof
Führt von der Neuenfelder Straße aus zum Betriebsgebäude der Wilhelmsburger Industriebahn, die 1893 als Privatanschlußbahn von Wilhelmsburger Industriebetrieben errichtet wurde.
Am Kattwykfafen
Benannt 1958. Neue Straße am Tankerhafen der Shell, die 1957 bei Bau des Tankerhafens angelegt wurde.
Am kleinen Kanal
Der "Kleine Kanal" ist der nördliche Teil der alten Reiherstieger Wettern, der zwischen Vogelhüttendeich und Ernst-August Kanal liegt. Hier befand sich um 1850 die kleine Schiffswerft von Godeffroy. Die Werkwohnungen für die Angestellten und Arbeiter nannte der Volkswitz "Jerusalem, Bethlehem und Jericho". Der Fußweg zum Ernst-August-Kanal war die "Rottentwiet". Er wird nur noch von den Anliegern benutzt.
Am Köhlbrand
Rest des östlichen Teiles vom alten Neuhofer Deich am Köhlbrand. Heute stehen dort noch die letzten Fischerhäuser Neuhofs. (Vergleiche Köhlbrandstraße)
Am Papenbrack
Siedlerstraße in Kirchdorf. Sie führt vom Papenbrack, in dem ein Pastor (früher plattdeutsch Pape genannt) ertrunken sein soll, nach Süden. Benannt 1935.
Am Turnplatz
Siedlerstraße östlich der Kirchdorfer Straße, genannt nach dem an ihr liegenden Turn- und Sportplatz des Turnvereins "Jahn " von 1895. Benannt 1935.
Am Weidengrund
Siedlerstraße, die vom Jenerseitedeich nach Süden abzweigt in die Siedlung, die zwischen den Weltkriegen auf dem Schlatermundschen Hof errichtet wurde.
An der Mühlenwettern
Straße in der Hafensiedlung, die an die Mühlenwettern entlangführt. Die Mühlenwettern entwässerten den westlichen Teil Kirchdorfs und führte bei der Windmühle in das Mühlenbrack und dann bei der alten Badeanstalt in die "Dove Elbe". Benannt 1935.
Ankerplatz
Kurze Sackgasse in der Hafensiedlung, die von der Elsterweide abzweigt. Der Name wurde aus dem Hafenleben gewählt wie bei einigen anderen Straßen dieser Siedlung. Benannt 1937.
Auf der Höhe
Alter Deich, der bei der Eindeichung der Bauwiese (zwischen 1617 und 1624) als Verbindung von Rotehaus und dem Schönfelde errichtet wurde. Hier befinden sich ausgedehnte Ufersande der "Alten Elbe" (jetzt Dove Elbe), die höher liegen als das übrige Marschgelände. Deshalb war das Gelände günstig für den Deichbau.
Bauvereinsweg
Er verbindet die Julius-Ertel-Straße mit der Fährstraße. Der "Gemeinnützige Bauverein Reiherstieg" errichtete hier einen größeren Teil der Wohnhäuser. Sie hieß seit 1907 Vereinsstraße, seit 1927 Freiligrathstraße, seit 1949 Bauvereinsweg.
Bauwiesenstraße
Schräge Verbindungsstraße zwischen dem südlichen Teil der Veringstraße und der Georg-Wilhelm-Straße. Sie hat ihren Namen von der alten Bauwiese (plattdeutsch Bowisch), die zwischen 1617 und 1624 eingedeicht wurde und liegt im westlichen Teil derselben. Seit 1907 hieß sie Bahnhofstraße, weil sie zum Bahnhof weitergeführt werden sollte, seit 1927 dann Bauwiesenstraße.
Bei der alten Fähre
Führt von der Georg-Wilhelm-Straße an die Süderelbe. Hier war von 1813-1817 die Fähre nach Harburg für die Napoleonischen Brücken. Nach dem Verfall der Straße (1817) trat wieder die alte Neulander Fähre bei Holstenkaten in Tätigkeit (1817-1852). Als die "Harburger Chaussee" 1852 auf dem Gelände der Napoleonischen Straße neu errichtet wurde, fuhr die "alte Fähre" bei der Georg-Wilhelm-Straße, bis 1899 bei der Fertigstellung der Fahrbrücke über die Süderelbe der Fährbetrieb endgültig eingestellt wurde.
Bei der Bergwettern
Straße in der Hafensiedlung zwischen Neuenfelder Straße und Kirchdorfer Straße. Die Bergwettern (alter Entwässerungsgraben) führt von dem erhöhten Gelände der alten Burg in den Mühlenwettern. Benannt 1937.
Bei der Schmiede
Siedlerstraße östlich der Kirchdorfer Straße bei der "Großen Schmiede" zur Kleinen Schmiede in Kirchdorf. Sie wurde bereits 1672 erwähnt. Die Straße wurde 1933 erbaut und 1935 benannt.
Bei der Windmühle
Verbindet die Kirchdorfer Straße mit der Ecke Schönenfelder Straße/Thielenstraße, 1935 errichtet. Früher führte hier ein Feldweg von der Kirchdorfer Straße aus nach Westen zur Aufschließung des Weidegeländes im Schönenfelde.
Berberstieg
Er liegt in einer kleinen Plattenhaussiedlung zwischen Georg-Wilhelm-Straße und König-Georg-Deich. Alle Straßen der Siedlung erhielten Namen, die zu Pferden in Beziehung standen, z.B. Schimmelgang, Ponyweide, Stutenweg. Die Siedlung wurde 1943 nach den Terrorangriffen errichtet, um Ausgebombten aus Hamburg hafennahe Wohnungen zu beschaffen. Benannt 1950.
Beyerstieg
Zwischen Trettaustraße und Kuckuckshorn, benannt nach der Familie Bey, die im 17. Jahrhundert die in Wilhelmsburg am zahlreichsten vertretene Familie war. Auch der Halbhof Kuckuckshorn (1943 ausgebombt), auf dessen Gelände die Straße liegt, gehörte Jahrhunderte hindurch der Familie Bey. Benannt 1959.
Blumensand
Liegt am Kalikai im nördlichen Teil der Insel Hohe Schaar. Hier am Zusammenfluß von Rethe und Reiherstieg lag früher eine kleine Insel Blumensand, auf der in üppiger Fülle die Schachblume wuchs, auch wilde Tulpe (Fritillaria meleagris) genannt. Danach wird sie ihren Namen erhalten haben. Beim Ausbaggern der Rethe um 1930ist sie dann verschwunden.
Bonifatiusstraße
Zwischen Georg-Wilhelm-Straße und Veringstraße, benannt nach Bonifatius, dem die an ihr liegenden katholische Kirche geweiht ist. So benannt 1927. Sie hieß früher Karlstraße.
Brackhövel
Im Gebiet der Hövelsiedlung. In der Nähe der Schule Rahmwerder Straße lag früher das sogenannte "Schulbrack" das aber kein richtiges Brack war, sondern ein Teich, der entstand, als man zur Auföhung des Schulgrundstückes der Schule Rahmwerder Straße dort Boden aushob. (Vergleiche "Hövelpromenade".) Benannt 1949.
Brackstraße
Führt von Kuckuckshorn über die Eisenbahnlinie westlich zur Kirchdorfer Straße. An ihr lagen acht Bracks, von denen noch vier erhalten sind. Das Kükenbrack das größte in Wilhelmsburg (1,4 ha groß, bis 12 m tief) ist benannt nach einem Amtsschreiber Küken, der den Kükenkaten früher bewohnte. Unmittelbar westlich der Bahn liegt das Galgenbrack, bei dem von 1764 bis nach 1817 der Galgen stand. Sie hieß früher "Am alten Deich", bis sie 1904 zur "Brackstraße" wurde.
Buddestraße
Im Bahnhofsviertel wählte man den Namen von bedeutenden Eisenbahnern. Die Straße ist 1903 benannt nach dem Eisenbahnminister Budde, gestorben 1906.
Bullertweg
Buller ist ein niedriges, sumpfiges, mit Schilf bestandenes Gelände, das als Land erst voll genutzt werden kann, nachdem es aufgehöht oder entwässert ist. Solches Gelände gab es an den zahlreichen Wasserläufen häufig. Der Bullertweg führt durch das Ufergebiet der "alten Elbe" vom Sperlsdeich bis zur Kirchdorfer Straße. Das im Straßennamen Bullertweg auftretende "t" ist wohl irrtümlicherweise später hinzugekommen.
Buscherweg
Früher hieß er "Im Busch". Es ist der nördliche Teil des Rotenhäuser Deiches, der an der Doven Elbe entlangführt. Der Name weist wohl auf das mit Busch und Baum bestandene Gelände vor der Eindeichung (um 1600) hin.
Buschhövel
Kleine Nebenstraße im Hövelgelände (vgl. Hövelpromenade) benannt 1953.
Buschweide
Verbindungsweg zwischen Niedergeorgswerder Deich und dem alten Hof von Wullenweber an der Doven Elbe.
Butenweid
Kleine Seitenstraße nördlich vom Vogelhüttendeich. Bis zum Bau des Ernst-August-Deiches 1852 war hier Außendeichsgelände, daher "Butenweid". Sie hieß vor 1949 Herrenweide.
Deichgrafenweg
Siedlerstrasse östlich von der Kirchdorfer Strasse. Dieser Name passt nicht nach Wilhelmsburg. Deichgraf heißt in manchen Marschgegenden derjenige , der die Aufsicht über die Deiche führt . In Wilhelmsburg nennt man ihn "Deichvogt" . Benannt 1935.Er ist zusammen mit den Deichgeschworenen (früher 8,jetzt 4 ) für die Erhaltung der Deiche verantwortlich . Zum erstenmal werden hier 1374 Deichgeschworene erwähnt.
Dierkstrasse
Zwischen Ernst-August -Kanal und der Fährstrasse , benannt nach dem Hofbesitzer Heinrich Dierks ,dessen Hof hier bis um 1890 lag.
Dorfanger
Siedlerstrasse nördlich der Schule Neuenfelder Strasse . Ursprünglich sollte hier beim Bau der Hafensiedlung in den Jahren 1935-1939 ein Siedlungs- und Dorfmittelpunkt mit Schule, Sportplatz , Kindergarten und Anlagen entstehen . In der Zeit der Terrorangriffe siedelten sich hier eine Reihe ausgebombter Hafenarbeiter in Behelfsheimen an . Nach Kriegsende wurden die Häuser zum größten Teil winterfest gemacht. Später bebaute man das Gelände vollständig. Aus Sportplatz und Dorfzentrum wurde nichts. Da das Wort Anger hier nicht gebräuchlich ist, ist der fremde Name in zweifacher Beziehung falsch am Platze. Benannt 1950.
Dorfstieg
Siedlerstraße westlich der Kirchdorfer Straße, hat mit dem alten Kirchdorf nichts zu tun. Benannt 1935.
Dratelnstraße
Führt vom Bahnhof zum Rathaus, benannt nach dem Hofbesitzer von Drateln, an dessen Hof sie entlangführt. Nikolaus von Drateln schenkte 1902 der Gemeinde Wilhelmsburg das Grundstück zum Bau des Rathauses. Die Familie von Drateln ist seit 1650 hier ansässig. Die Straße war früher ein Teil der Straße "Hinter dem neuen Felde".
Dreieck
Schräge Verbindungsstraße zwischen Bauwiesenstraße und Bonifatiusstraße. Durch die schräge Führung entstanden dreieckige Grundstücksformen. Sie hieß seit 1927 Birkenweg, seit 1949 Dreieck.
Eckermannstraße
Bei der Emmauskirche, benannt 1949 nach Goethes Freund Eckermann. Dieser Name blieb bei der Umbenennung vieler Straßennamen anlässlich der Eingemeindung nach Hamburg erhalten, während die anderen an Dichter erinnerten Namen in diesem Stadtteil verschwanden. Sie hieß seit 1909 Goethestraße.
Egerweg
In der Plattenbausiedlung zwischen Autobahn und Niedergeorgswerder Deich, in der die Straßen Namen von Nebenflüssen der Elbe erhielten. Benannt 1950.
Einlagedeich
Alter Deich, der bei der Eindeichung des Siedenfeldes 1368 zwischen dem Altenfelder und Götjensorter Deich "eingelegt" wurde, daher Einlagedeich.
Eishövel
Im Gebiet der Höveln an der Doven Elbe lagen früher die drei großen Eisschuppen der Firma Schilling und Lohmann. Im Winter holte man das Eis der Doven Elbe in die Schuppen und verkaufte es im Sommer als Kühleis an Schlachtereien und Hotels, als es noch kein Kunsteis gab.
Eleonorenweg
Benannt 1956. In einer Kleinen Eigenheimsiedlung in Kirchdorf, benannt nach der französischen Adeligen Eleonore d'Olbreuse, der späteren Gemahlin Herzog Georg-Wilhelm von Celle. Ihre Tochter war die Gräfin von Wilhelmsburg, Sophie Dorothea.
Elsterweide
Im Gebiet der Hafensiedlung, geht nicht auf einen alten Flurnamen zurück, sondern ist willkürlich 1937 benannt.
Ernastraße
Führt zwischen Industriestraße und "Am kleinen Kanal" vom Vogelhüttendeich an den Ernst-August-Kanal. Im Hinblick auf die übrigen Mädchennamen bei den Nachbarstraßen (Henrietten-, Emilien,- Annastraße). So genannt nach der Zusammenlegung mit Harburg 1927. Früher hieß sie Meyerstraße nach dem Erbauer J. J. Meyer.
Ernst-August-Deich
1852 zusammen mit dem Ernst-August-Kanal an der Schleuse angelegt, genannt nach dem damaligenhannoverschen Kronprinzen Ernst-August. Durch den Deich wurde das nördliche Vorland des Vogelhüttendeiches und das Klütjenfeld eingedeicht.
Ernteweg
Kleiner Weg in der Hafensiedlung, willkürlich benannt 1937.
Ewer Sween
Läuft parallel zur Straße "Langer Morgen" auf der hohen Schaar. Es war ein alter Wasserlauf, der die kleine Insel kleiner Morgen von der größeren Insel Hohe Schaar trennte. Benannt 1939.
Fährstraße
Führte zur Dampferanlegestelle der Reiherstieglinie.
Feldrain
In der Hafensiedlung. Die Straße ist aus einem Teil des Deiches um das neue Feld entstanden. Der Name Feldrain ist in Wilhelmsburg nicht bodenständig und von Ortsfremden beim Bau der Hafensiedlung gegeben worden im Jahre 1937.
Finkenriek
Alter Deich, 1374 erbaut. Es war die fünfte Eindeichung. Im Finkenrieker Deich liegt die Schleuse des Brausielgrabens, der früher das Elbwasser zur Brauerei auf dem Amtshof leitete. Bei Holstenkaten war bis 1852 die Fähre nach Neuland, die den Anfang der alten Poststraße von Harburg nach Hamburg bildete. Entstehung und Bedeutung des Namens sind unklar. Die Beziehung zu den Finken und zum "Finkenreich" ist möglich. Die ansässigen Wilhelmsburger sagen "Fingerriek". Von diesem Wort aus ist eine Erklärung ebenso schwer möglich.
Finkenrieker Fußweg
Er führt vom Finkenrieker Deich durch die "Kleine Weide" zum König-Georg-Deich, um den Weg nach Harburg abzukürzen.
Finkenschlag
In der Hafensiedlung verbindet sie die Straßen "An der Mühlenwettern" und "Bei der Bergwettern". Willkürlich benannt 1937.
Fiskalische Straße
Führt vom Niedergeorgswerder Deich über die Grundstücke des früheren Domänenfiskus nach dem Vorwerk Neuhaus.
Fitgerweg
Benannt 1951. In der kleinen Eigenheimsiedlung südlich der Schönfelder Straße. Arthur Fitger, geb. 1840, lebte in Bremen und Delmenhorst. Er war Schriftsteller, Maler und Kunstkritiker und stand dem Worbsweder Kreis nahe. In Horn bei Bremen verstarb er 1909.
Gaswerkweg
Führt von der Georg-Wilhelm-Straße zur Zeidlerstraße über das Gelände des alten Wilhelmsburger Gaswerks, das nach der Zusammenlegung mit Hamburg stillgelegt wurde. Benannt 1957.
Gehrkensweg
Siedlerstraße östlich der Kirchdorfer Straße, genannt nach dem langjährigen Bezirksvorsteher Albertus Gehrkens (geb. 1856, gest. 1933), der aus Steinwerderstammte und von dort bei Bau des Freihafens nach Wilhelmsburg kam. Benannt 1935.
Georgswerder Bogen
Liegt an der alten Hamburger Grenze und verbindet in einer großen Kurve den Niedergeorgswerder Deich mit der Autobahn. Benannt 1949.
Georg-Wilhelm-Straße
Genannt nach Herzog Georg-Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg, der 1672 die Inseln Stillhorn, Georgswerder und Rotehaus von den Groten erwarb, zusammendeichte und dann Wilhelmsburg nannte. Von ihm erhielt unsere Insel damals ihren Namen. Seine Tochter Sophie-Dorothea wurde "Gräfin von Wilhelmsburg". Die Straße hieß seit 1908 "Chaussee", dann seit 1933 Hindenburgstraße.
Geraer Weg
Verbindet die Weimarer Straße mit dem Rotenhäuser Damm. Benannt 1952.
Götjensorter Deich
An der Norderelbe vorgezogenes Ende des Jenerseitedeiches. Genannt nach einem Hofbesitzer Gödeke.
Großer Stackort
Siedlerweg östlich der Kirchdorfer Straße. Stacken bedeutet, die Uferbefestigung herstellen und erhalten. Einen Stackort gab es an mehreren Stellen am Elbufer. (Vergl. Stackmeisterei in Moorwerder). Hier an der Kirchdorfer Straße ist dieser Name jedoch fehl am Platze, da hier kein Elblauf war und deshalb auch nicht gestackt wurde. Benannt 1935.
Großsand
Zwischen "Alte Schleuse" und Georg-Wilhelm-Straße. Von hier zieht sich quer durch Wilhelmsburg bis zu den Höhen in Kirchdorf, auf denen Kirche und Amtshof stehen eine Sandbank mit alten Ufersanden eines ehemaligen Elbarmes. Die Gegend des Friedhofes hieß früher Kleinsand. Die Fortsetzung östlich in der Gegend der Eisenbahn hieß Minhorst. Dieser Name deutet auf Sandiges., minderwertiges Land hin. Alter Flurname.
Grotestraße
Benannt 1927. Zweigt nördlich von der Rotenhäuser Straße ab. Sie hat ihren Namen von dem Adels-Geschlecht der Groten, das von 1361 bis 1672 den größten Teil der Insel besaß. Hier an der Rotenhäuser Straße, etwas weiter westlich, lag der erste Grotenhof, der wohl als erstes Gebäude rote Ziegelsteine hatte im Gegensatz zu den üblichen Häusern der Bauern, die damals aus Lehm und Weidengeflecht gebaut waren und daher grau aussahen. So mag der Name "Rotes Haus" entstanden sein. Beim Bau der früheren Palminfabrik Schlink wurden auf der alten Grotenwurt noch Trümmerreste der alten Gebäude gefunden. Sie hieß früher Marinstraße und wurde beim Bau der Assmann-Kanal-Siedlung etwas weiter nach Osten verlegt.
Grote Weid
Verbindet Nippoldstraße und Köhlbrandstraße auf Neuhof und ist ein alter Flurname. Benannt 1949. Sie hieß seit 1910 Werftstraße.
Hakenstraße
Benannt 1949 wegen des hakenförmigen Verlaufs, davor "Kehrwieder", weil sie eine Sackgasse ist, die vom Reiherstiegdeich westlich abzweigt.
Hanseatenweg
Kleiner Weg in der Hafensiedlung, 1937 gebaut, gerade als Wilhelmsburg zur Hansestadt Hamburg kam.
Haulander Weg
Alter Deich um das Hauland, das bereits um 1490 eingedeicht wurde. Hau ist der plattdeutsche Ausdruck für Heu. Hauland ist also das Heuland. Heute ist der Name auch auf den westlichanschließenden ehemaligen Grünen Deich ausgedehnt, da es bei der Eingemeindung nach Hamburg dort bereits einen Grünen Deich gab.
Hauland
Der östliche, durch die Reichsstraße abgetrennte Teil des alten Haulander Weges heißt seit 1959 Hauland. Der Name ist 1959 auch auf den Fahrrad- und Interessentenweg übertragen, der östlich an der Reichsstraße zur Neuenfelder Straße führt.
Havelweg
In der Plattenhaussiedlung zwischen Niedergeorgswerder und Autobahn an der alten Hamburger Grenze (vgl. Egerweg). Benannt 1950.
Heinrich-Groß-Straße
Zweigt südlich von der Fährstraße ab zwischen Reiherstiegdeich und Reiherstiegwettern. Heinrich Groß war Vorsitzender der Schiffszimmerer-Genossenschaft, geboren 1848 in Hamburg, gestorben 1914 in Hamburg. Von 1911 bis 1927 hieß sie Reuterstraße, nach der Zusammenlegung mit Harburg "Paul-Ehrlich-Straße" nach Pastor Ehrlich (geb. 1854 in Strehlen/Schlesien, gestorben 1915 in Hamburg). Er war Begründer der Chemotherapie, Erfinder des Salvarsans und Nobelpreisträger 1908. Die Straße wurde 1933 umbenannt in Gneisenaustraße, weil Ehrlich jüdischer Abstammung war. Seit 1949 heißt sie "Heinrich-Groß-Straße".
Hengstweg
In der Plattenbausiedlung zwischen Georg-Wilhelm-Straße und König-Georg-Deich (vgl. Berberstieg). Benannt 1950.
Hinter der Dorfkirche
In der Hafensiedlung in Kirchdorf. Benannt 1950.
Hohe-Schaar-Straße
Hohe Schaar ist die langgestreckte Insel im Westen Wilhelmsburgs. Das Wort Schaar ist verwandt mit dem englischen Wort shore = Küste, dem Wort Schären (Norwegen) und dem mittelniederdeutschen Schore = Küste, Vorland. In der Marsch ist Schaar das vor dem Deich angeschwemmte Außenland. So lag diese Insel vor den Deichen. der umliegenden Marschdörfer Stillhorn, Moorburg, Lauenbruch. Benannt 1928.
Honartsdeich
Führt von Niedergeorgswerder Deich an den Rotenhäuser Deich, jetzt Vogelhüttendeich genannt. Er wurde 1681 vom holländischen Ingenieur Honart erbaut, um die Höveln mit der Doven Elbe einzudeichen. Zuvor hatte man den Sperlsdeich im Osten gebaut. Damals wurde zur entwässerung des eingedeichten Gebietes eine Schleuse westlich der Eisenbahn eingebaut, die Große, Neue oder Honartsschleuse genannt. Als 1952 der Ernst-August-Kanal mit Schleuse gebaut wurde, schüttete man die Honartsschleuse zu. Der Honartsdeich ist jetzt ein Schlafdeich.
Honartsdeicher Weg
Er führt am nördlichen Ufer des Ernst-August-Kanals entlang zum Reiherstieg.
Honartsdeicher Kehre
Der westliche, durch die Reichsstraße abgetrennte Teil des Honartsdeicher Weges erhielt 1961 diesen Namen.
Hövelbrook
Zweigt vom Niedergeorgswerder Deich nach Süden ab. Sie hieß früher Johannisstraße. Hövelbrook ist kein Flurname. Benannt 1949.
Hövelpromenade
Sie ist ein Teil des an der Dove-Elbe geplanten "Dove-Elbe-Wanderweges", der einmal über den Vogelhüttendeich am Ernst-August-Kanal entlang an der Nordseite der Dove-Elbe über den Buller und Obergeorgswerder an die Norderelbe quer durch Wilhelmsburg führen soll. Der deutsche , anspruchslose Name "Dove-Elbe-Wanderweg"" wäre sicher passender gewesen. Die Hövel sind Hügel, erhöhte Stellen im Gebiet der "alten Elbe", deren Reste in der Doven-Elbe und in verschiedenen Wettern erhalten sind. Der Boden des Hövels ist sandhaltig, da er zum Teil von den Ufersanden des alten Elbufers herrührt. Vom Hövelweg aus führte eine Kahnfähre über die Dove-Elbe dort, wo jetzt die Schulzen-Brücke die Dove Elbe überquert. Die Brücke wurde auf Betreiben des Lehrers Schulz, der bis 1900 die Georgswerder Schule verwaltete, errichtet. Benannt 1957.
Hövelweg
Alter Verbindungsweg zwischen der Schönenfelder Straße und Niedergeorgswerder, früher über die Fähre, heute über die Brücke.
Hövelwetternweg
Ein kleiner Siedlerweg, der vom Hornatsdeich abzweigt, parallel zur "Hövelwettern" im Gebiet des "Brummerkatens". Benannt 1949.
Illenbrook
Brook - hochdeutsch Bruch - ist niedriges, nicht entwässertes Gebiet. "Illen" - hochdeutsch Egel - hat es früher in dem sumpfigen Gebiet viel gegeben. Gemeint sind wahrscheinlich nicht die blutsaugenden medizinischen Egel (hirudo medicinalis), auch nicht der Pferdeegel (haemopsis sangnisulfa), sondern der Leberegel (distomu hepaticum). Illenbrook hieß bis 1949 Henriettenstraße.
Illenbuller
Im alten Vorland des Vogelhüttendeiches, vgl. zur Erklärung die Namen Illenbrook und Bullertweg. Sie hieß bis 1949 Annastraße.
Ilmenauweg
In der Plattenbausiedlung zwischen Niedergeorgswerder und Autobahn, nach Nebenflüssen der Elbe genannt (1950).
Im Bauernfelde
Es liegt nördlich vom Honartsdeich zwischen Niedergeorgswerder und der alten Mündung der Doven-Elbe (Rethgraben). Beim Bau des Honartsdeiches blieb es Vorland und war von einem Sommerdeich umgeben.
Im Schönenfelde
Benannt 1937. Straße im Gebiet der Hafensiedlung. Das Schönefeld wurde 1491 bedeicht und der Deich führte von der Mühle über die Schönenfelder Straße, Thielenstraße und Dratelnstraße an den Deich des Neuen Feldes beim Rathaus. Die Weiden des Schönenfeldes gehören zu den besten Wilhelmsburgs. Diese Tatsache hat wohl die Veranlassung zu dem Namen gegeben.
Industriestraße
Sie führt von der alten Schleuse parallel zum Vering-Kanal bis an den Ernst-August-Kanal an vielen Industrieanlagen vorbei. Sie hieß früher im südlichen Teil Kanalstraße, im nördlichen Teil, vom Vogelhüttendeich ab, Schulstraße und heißt seit 1949 Industriestraße.
Jaffestraße
Zweigt nördlich von der Rotenhäuser Straße im Gelände der ehemaligen Palminfabrik Schlinck. Ludwig Salomo Jaffe, geb. 26.04.1845 in Hamburg, gestorben 13.02.1923 in Hamburg, war Teilhaber der Wilhelmsburger Terraingesellschaft, die das Gelände des ehemaligen Rubbertschen Hofes erwarb. In dieser Gegend lag auch die Wurt des alten Grotenhauses. Sie hieß seit 1909 Heinrichstraße nach Dr. Heinrich Schlinck, seit 1949 Jaffestraße.
Jacobsberg
Er ist eine frühere Wurt im alten Felde. Warum Haus und Hof auf dem Jacobsberg aufgegeben wurden ist unbekannt. Die alte Schildknechtkarte von 1680 gibt als Besitzer Ticke Timann an. Das Land dieser Bauernstelle gehörte später zum Schlatermundschen Hof, Götjensort Nr.17a. Der Alterfelder Weg, der an der Wurt vorbeiführt, hat 1953 den Namen Jacobsberg erhalten.
Jenaer Straße
Zwischen Rotenhäuser Wettern und Geraer Weg. Diese Straße und der Geraer Weg sind die einzigen, die nach Städten genannt wurden. Sie hieß seit 1909 Lutherstraße, von 1927 ab Hebbelstraße und heißt seit 1949 Jenaer Straße
Jenerseitedeich
Deich zwischen Kirchdorfer Straße und Götjensort, 1363 gebaut. Im Plattdeutschen sagt man "Günner Sied". Das bedeutet "Jenseits des Sieden". Diese Bedeutung würde auch nach den örtlichen Verhältnissen verständlich sein. Von Stillhorn aus, wo die ersten Bewohner angesiedelt waren, lag dieses Gebiet jenseits des Siedenfeldes. Die Übersetzung in Jenerseite ist also falsch. Sie fand sich zuerst auf der Topographischen Landeskarte des Kurfürstentums Hannover, aufgenommen 1764 bis 1786. Der Zeichner dieser Karte hat viele Namen verhochdeutscht und dabei - wahrscheinlich war er ein Ortsfremder - vorbeigegriffen.
Julius-Ertel-Straße
Sie zweigt von der Veringstraße nach Westen ab parallel mit dem Vogelhüttendeich. An ihr stehende Wohnhäuser wurden von der Firma Ertel, Bieber & Co., Kupferhütte, Kleiner Grasbrook, gebaut. Nach deren Begründer Julius Ertel erhielt die Straße 1904 der Namen Juliusstraße. Davor hatte sie 1. Kanalstraße gehießen. 1927 wurde sie in Auerstraße umbenannt, wahrscheinlich nach dem sozialdemokratischen Politiker Ignaz Auer geb. 19.04.1846, gestorben 10.04.1907. Der Kupferhütte war das nicht recht. 1930 einigte man sich und nannte einen Teil der Straße Julius-Ertel-Straße, den anderen Auerstraße. 1933 wurden beide Namen aufgehoben. Sie hieß jetzt Blücherstraße. Seit dem Kriege gilt wieder ihr heutiger Name.
Junickelstraße
Im Bahnhofsviertel, benannt 1903 nach Friedrich Junickel der von 1893-1907 Eisenbahn-Direktions-Präsident in Altona war.
Kalikai
Auf dem Gelände der Kali-Transport-Gesellschaft an der Straße Blumensand auf der Hohen Schaar, benannt 1953
Katenweg
Er führte durch das Gebiet der 1953 errichteten Eigenheim-Siedlung "Finkenriek", die eigentlich im Gebiet der "Kleinen Weide" liegt. Die Straße führt an "Klindworths Katen" (zum Kornweider Hof gehörend) vorbei, benannt 1954.
Kattwykstraße
Sie führt zur Kokerei Kattwyk, benannt 1959.
Kleindorffstraße
Im Bahnhofsviertel, benannt 1903 nach dem Eisenbahn-Regierungsrat Kleindorf in Altona.
Kirchdorfer Straße
Alte Haupt- und Kreisstraße. Auf alten Deichen führt sie von Finkenriek durch Kirchdorf nach dem Georgswerder Deich. Der südliche Finkenrieker Teil bis zu Stübenhofer Weg hieß früher "Alter Deich". Dann folgt der eigentliche Kirchdorfer Teil bis zur "Hohen Brücke" bei der Neuenfelder Straße. Der folgende Teil zum Siedenfeld und Jenerseite gehörend, hieß Steindamm und der letzte, nördliche Teil - "Neuer Weg". Dieser Teil wurde erst 1840 als gerader Verbindungsweg nach Georgswerder erbaut. Bis dahin führte der Weg nach Georgswerder und Hamburg über den Sperlsdeich. Das war ein ziemlicher Umweg. Dieser Umweg wurde aus alter Tradition deshalb noch lange als Braut- und Leichenweg benutzt. Es war die alte Poststraße von Harburg nach Hamburg, die deshalb auch als erste ein Steinpflaster erhielt.
Kleingartenweg
Kleiner Weg in der Siedlung im Winkel zwischen Honartsdeich und Niedergeorgswerder, benannt um 1953.
Kleinenhövel
Kleiner Weg im Gebiet der Behelfsheimsiedlung im Hövelgebiet (vgl. Hövelpromenade), benannt 1949.
Kleinsand
Zwischen Bonifatiusstraße und Bauwiesenstraße gelegen (vgl. Großsand) benannt 1949, davor - seit 1930 - Ahornweg.
Klütjenfelder Weg
Er führt vom Honartsdeich nordwestlich an die Harburger Chaussee. Der Name Klütjenfeld rührt wohl von den großen Erdklumpen (plattdeutsch Kluten oder Klüten), die der schwere Marschboden dort bildete. Das große Bauerngehöft, das dort früher stand hieß "Klütenhuus". Es ist auch möglich das Klütenhuus ein Spitzname ist, der auf das plattdeutsche Wort "Klüten" für Klöße zurückgeht. Mündliche Überlieferungen darüber bestehen aber nicht.
Köhlbrandstraße
Der Name Köhlbrand ist wohl niederdeutscher Herkunft. Köhl weist auf Kohle - niederdeutsch - Köl - Kahlen hin. Dazu kommt das Wort Brand, so daß das Wort Köhlbrand wahrscheinlich auf das Kohlenbrennen hinweist.
König-Georg-Deich
Zwischen dem Finkenrieker und dem Haulander Deich. Er wurde bei der Bedeichung der Harburger Schweineweide 1851 gebaut und nach König Georg V. von Hannover benannt.
Koppelstieg
Benannt 1935. Er zweigt von der Kirchdorfer Straße in das Gebiet der Stadtrand- und Hafensiedlung ab. Der Name passt nicht nach Wilhelmsburg. Das Wort Koppel ist hier nicht gebräuchlich, sondern stammt aus dem holsteinischen. Es ist wohl von Ortsfremden ausgewählt. Hier in der Marsch gibt es nur einzelne "Stücke" oder ein von einem Deich umschlossenes "Feld".
Korallusring und Korallusstraße
Benannt 1957. Im Bahnhofsviertel. Hermann Korallus war Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des 1895 gegründeten Wilhelmsburger Eisenbahn- Bau- Spar- und Cosum- Vereins (jetzt Baugesellschaft Norden ). Er war Vorsteher der Güter-Expedition Wilhelmsburg und später Rechnungsrat.
Kornweide
Erste Silbe betont. Zwischen Georg-Wilhelm-Straße und Kirchdorfer Straße. Kein alter Deich. Sie wurde gebaut, als 1852 die Georg-Wilhelm-Straße wieder hergestellt wurde. Das Gebiet Kornweide und Hauland gehörte bis 1672 mit der Harburger Schweineweide am König-Georgs-Deich zu Harburg.
Krückau Weg
Er liegt in der Plattenbausiedlung in Niedergeorgswerder, wo die Wege 1950 nach Nebenflüssen der Elbe benannt wurden.
Kuckuckshorn
Zweigt östlich von der Georg-Wilhelm-Straße ab. Früher bezeichnete man damit das Beencksche Gehöft, Horn-Bogen, Ecke, Winkel. Der Neuenfelder Deich war hier in einem scharfen Bogen nach Westen herumgezogen.
Kurdamm
Östlich der Georg-Wilhelm-Straße. Der Name bedeutet: Vorläufiger Deich um einneu entstandenes Brack (nach Reinstorf).
Langenhövel
Benannt 1949. In der Behelfsheimsiedlung auf dem Hövel. Dieser Weg führte früher zum Hövelhof an der Doven Elbe, der 1945 ausgebombt wurde (vgl. Brackhövel).
Langer Morgen
Der Lange Morgen war eine langgestreckte Teil-Insel der Hohen Schaar. Der trennende Priel, der Ewer-Schween genannt, ist beim Aufspülen 1930 verschwunden. Der Volksmund nennt die über diese einsame verwilderte Gegend führende, fast drei Kilometer lange Straße auch "Langer Jammer".
Lindenweg
Kleiner Weg in der Behelfsheimsiedlung Neuhaus. Eine Lindenallee führte früher vom Niedergeorgswerder Deich zum Vorwerk Neuhaus. Ein Teil davon ist erhalten. Auf der Wurt des alten Vorwerks liegt heute das Vereinshaus. Dieser Weg ist noch nicht amtlich benannt.
Mannesallee
Georg Ernst Wilhelm Gustav Mannes war 20 Jahre Pastor in der Emmausgemeinde. Er wurde 1865 in Göttingen geboren und kam 1905 als Pastor nach Wilhelmsburg. Hier wirkte er bis 1915 und war später Superintendent in Harburg. Sie hieß bis 1950 Kirchenallee.
Max-Eyth-Straße
Liegt im Bahnhofsviertel. Nach ihrem Bau im Jahre 1903 hieß sie zunächst Ernst-Schmidt-Straße, nach dem 1. Vorsitzenden des Aufsichtsrates des Eisenbahnbauvereins. Seit 1927 hieß sie Oeserstraße, nach dem demokratischen Politiker Rudolf Oeser, geb. 1858, gest. 1926. Oeser war von 1919-1926 preußischer und von 1923-1924 Reichsverkehrsminister. Seit 1933 heißt sie Max-Eyth-Straße, nach dem Ingenieur und Schriftsteller Max v. Eyth (1836-1906). Er wirkte mit bei der Konstruktion der ersten Dampfpflüge. Seine bekanntesten Werke sind: "Hinter Pflug und Schraubstock" und "Der Kampf um die Cheopspyramide".
Mengestraße
Zwischen Georg-Wilhelm-Straße und Dratelnstraße, benannt nach Adolf Menge (geb. 1856 in Osterode, gestorben 23.11.1917 in Konstanz), der von 1903 bis 1917 der 1. Bürgermeister in Wilhelmsburg war. Er hat Wilhelmsburg gerade in der Zeit der stürmischen Entwicklung von der Landgemeinde zur Industriestadt geführt und Bedeutendes geleistet. Er wurde auf dem Friedhof begraben. Die Gemeinde setzte ihm einen Findling mit einer Platte als Grabmal. Sie hieß früher Rathausstraße.
Mittelhövel
Weg in der Behelfsheimsiedlung auf dem Hövel (vgl. Brackhövel). Benannt 1949.
Modersohnstraße
Benannt 1951. In der kleinen Eigenheimsiedlung südlich der Schönenfelderstraße. Drei Wege wurden nach Mitgliedern des Worbsweder Künstlerkreises genannt (Roselius- und Fitgerweg). Otto Modersohn war der bedeutendste Maler des Moores in Worbswede und gehörte zu den Gründern der Worbsweder Malerkolonie um 1890.
Moldauweg
Benannt 1950, in der Plattenhaussiedlung in Niedergeorgswerder (vgl. Egerweg)
Moorwerder-, Norder-, Oster-, Süder-, und Westerdeich.
Die vier nach den Himmelsrichtungen benannten Teile bilden den Deich um die kleine Insel Moorwerder, die an der Teilung der Elbe in Norder- und Süderelbe liegt und im 16. Jahrhundert für sich allein eingedeicht wurde. Die Südostecke heißt die "Bunthäuserspitze".
Müggenburger Straße
Auf dem Gelände an der alten Hamburger Grenze in Obergeorgswerder. An der Müggenburger Schleuse war früher der Übergang der alten Poststraße von Harburg auf das Hamburger Gebiet. Der Name Müggenburg kommt auch noch an anderen Stellen in Wilhelmsburg vor, und deutet vielleicht auf die in den Sumpfgebieten zahlreich vorkommenden Mücken hin.
Neuenfelder Straße
Das neue Feld wurde 1372 eingedeicht. Der Deich verlief vor der Kirche in Kirchdorf aus nach Westen in Richtung der Brackstraße bis zum Kückenbrack, dann über den Schlöperstieg und die Dratelnstraße bis zum Rathaus, von hier über die Neuenfelder Straße zurück bis zur Kirchdorfer Straße. Es wurde damals, 1372, im Gegensatz zum alten Stillhorn, das "Neue Feld" genannt. An dieser Straße lag in der Nähe von Kirchdorf bis 1764 der Hochgerichtsplatz mit dem Galgen (vgl. "Am Alten Gericht").
Neuhausgrund
Benannt 1949. Kleiner Weg in der Behelfsheimsiedlung in Niedergeorgswerder, genannt nach dem alten Vorwerk "Neuhaus". Ein Teil der Lindenallee, die zum Gehöft führte, ist noch erhalten. Bereits 1597 hatten die Groten (vgl. Grotestraße) in Georgswerder ein neues Haus errichtet, aus dem das "Vorwerk Neuhaus" hervorging. Es hatte das Recht zum freien Bierbrauen, soviel der Pächter verzehren konnte, Freiheit von Einquartierung und von Deich- und Schleusenlasten. Später gehörte es der Hofrätin Brauns und ging dann in den Besitz der Gemeinde Wilhelmsburg über. Die Wurt, auf der das Gehöft stand, ist noch zu erkennen. Heute befindet sich dort das Vereinshaus der Siedler. Von 1892 bis 1949 hieß der Neuhausgrund Sedanstraße.
Neuhöfer Brückenstraße
Sie führt quer durch die Insel Neuhof vom Köhlbrand bis zur Brücke über den Reiherstieg. Die Insel Neuhof hieß bis um 1700 Kirchhof oder Plattdeutsch "Karkhoff". Vor den großen Sturmfluten um 1300 war hier der Mittelpunkt der großen Elbinsel Gorrieswerder, die von Finkenwerder aus über Altenwerder, Neuhof, Wilhelmsburg bis nach Georgswerder reichte. Kirche und Kirchhof dieser Insel lagen dort, wo heute die Straße "Ole Karkhoff" liegt. Dort fand man beim Ausbaggern des Neuhofer Seeschiffskanals Reste des alten Friedhofs. Bis 1949 hieß sie Brückenstraße. 1672 erwarb das Wilhelmsburger Adelsgeschlecht der Groten die Insel Neuhof und errichteten am Reiherstieg, dort wo jetzt die Brücke über den Reiherstieg führt, ihr Herrenhaus.
Neuhöfer Damm
Es ist der alte Neuhöfer Damm, der am Reiherstieg entlangführt. Der Name wurde 1949 von Ortsfremden abgeändert und müßte eigentlich auch heute noch Neuhöfer Deich heißen (vgl. Neuhöfer Brückenstraße). Er hieß früher Schleusenstraße.
Neuhöfer Straße
Sie führt von der Georg-Wilhelm-Straße bis zur Reiherstiegbrücke. Sie ist kein alter Deich, deshalb ganz gerade und wurde von der Aktiengesellschaft Neuhof erbaut, um die Insel Neuhof an das Wilhelmsburger Straßennetz anzuschließen 8vgl. Neuhöfer Brückenstraße).
Niedergeorgswerder Deich
Der Deich um das Georgswerder Feld (1609 errichtet) heißt im westlichen Teil Niedergeorgswerder, nach Osten zur Oberelbe hin Obergeorgswerder Deich. Georgswerder ist ein Teil der alten großen Insel Gorrieswerder (vgl. Neuhöfer Brückenstraße).
Niedernkamp
Benannt 1935, legt im Winkel zwischen Honartsdeich und Niedergeorgswerder Deich. Die Bezeichnung "Kamp"=Feld kommt aus dem Holsteinischen und ist hier nicht gebräuchlich.
Nippoldstraße
Hauptstraße von Neuhof, die vom Köhlbrand zum Reiherstieg verläuft. Sie ist benannt nach dem Direktor Nippold, der als Geschäftsführer der Aktiengesellschaft Neuhof die Insel 1896 ankaufte und für die Industrie und als Wohngebiet erschloss. Er wohnt, als die Groten nach dem Verkauf ihrer Insel verließen, im alten Grotenhaus am Reiherstieg. Ferdinand Nippold wurde am 05.09.1871in Berlin geboren. Er starb am 19.09.1929 in Wilhelmsburg. Von 1910 bis1933 hieß die Straße "Freihafenstraße".
Obergeorgswerder Deich
(vgl. Niedergeorgswerder Deich)
Ole Karkhoff
(Alter Kirchhof) Straße im Osten der Insel Neuhof (vgl. Neuhöfer Brückenstraße). Sie hieß früher von (1910-1949) Meisterstraße.
Otterhaken
Kleine Querstraße zwischen Fährstraße und Julius-Ertel-Str. Dieser alte Flurname steht hier zu unrecht. Die alte Elbkarte von Melchior Lorichs von 1568 zeigt ihn im Gebiet der Höveln. Der Name weist, wie die anderen Flurnamen Otterbrack und Otternstieg in Obergeorgswerder, auf das Vorkommen des Fischotters in den Elbarmen hin. Sie hieß von 1907 bis 1949 Kurze Straße.
Packersweide
Auf Althamburger Gebiet verläuft sie am Müggenburger Zollkanal entlang und wird von der Autobahn überquert. Die Entstehung dieses alten Flurnamens ist unbekannt. (Staatsarchiv Hamburg)
Parallelstraße
Verläuft am Wilhelmsburger Bahnhof parallel zur Eisenbahn und hat daher ihren Namen.
Peter-Beenck-Straße
Benannt 1949. Zwischen Georg-Wilhelm-Straße und Reiherstieg in der Nähe von Kuckuckshorn gelegen. Sie wurde nach dem Schiffbaumeister Peter Beenck (1750 bis 1820) benannt. Er hat aus seinem reichen Schaffen manche Spuren in Wilhelmsburg hinterlassen. 1799 erbaute er das Bauernhaus auf dem Hof Kuckuckshorn, der ihm gehörte, neu. Von ihm stammen die beiden ältesten Leichesteine auf dem Friedhof in Kirchdorf. Einer von ihnen ist in der Kirche, der andere außen an der Kirchenwandaufgestellt. Der letztere zeigt ein herausgemeißeltes Schiff. Der prachtvolle Schlitten und die kostbare Bibel, die wertevollsten Gegenstände im Heimatmuseum stammen ebenfalls von ihm. Die Straße hieß früher Eichenallee.
Pinnauweg
Benannt 1950. In der Plattenbausiedlung im Norden von Georgswerder, in der die Wege ihre Namen von den Nebenflüssen der Elbe erhielten.
Ponyweide
Benannt 1950. In der Plattenbausiedlung zwischen Georg-Wilhelm-Straße und Haulanderweg (vgl. Berberstieg).
Rahmwerder Straße
Zweigt vom Niedergeorgswerder Deich nach Süden ab bei der Georgswerder Schule. Rahmwerder war vor der Erbauung des Honartsdeiches eine Insel im Hövelgebiet. Die Herkunft des Namens ist unbekannt.
Rappenweg
Benannt 1950. In der Plattenbausiedlung Georg-Wilhelm-Straße und Haulander Weg (vgl. Berberstieg).
Ratsteiler Weg
Führt im Süden von Kuckuckshorn an die Georg-Wilhelm-Straße. Es ist ein alter Interessentenweg, der über den "Ratsteil" führt, ein Landstück, das bei der Eindeichung des Haulandes dem Rat der Stadt gehörte.
Reiherstiegdeich
Führt von der alten Schleuse am Elbarm Reiherstieg entlang bis zum Vogelhüttendeich. Er wurde in der Zeit zwischen 1568 und 1594 durch den Herzog Otto II. von Harburg gebaut, dem damals diese Insel (ehemals Herzoghof genannt) gehörte. An diesem Wasserlauf hat es vor der Industrialisierung Reiher gegeben, die auch heute noch im östlichen Teil unserer Insel zu treffen sind und im Harburger Wald in Meyers Park an der Stader Straße ihre Wohn- und Nistkolonie haben. Sie werden in früheren Zeiten zahlreich an den Ufern dieses Wasserlaufes gestanden und "gefischt" haben.
Rethedamm
Zwischen Brückenstraße und Langer Morgen. Die Rethe ist ein Verbindungsarm zwischen Köhlbrand und Reiherstieg. Vor dem Ausbau der Rethe zum seetiefen Hafen (1930) war die Rethe ein mit Schilf (Reth) bewachsener alter, fast verlandeter Elbarm, der daher den Namen Rethe erhielt.
Rethweg
Benannt 1950. Siedlerstraße westlich der Kirchdorfer Straße. Reth-Rohr-Schilf (Phragmites communis), das zum decken der Rethdächer benutzt wird, war hier im niedrigen Gelände gewachsen.
Röörfeld
Benannt 1949. Östliche Verbindung zwischen Kölbrand- und Nippoldstraße. Röörfeld ist ein alter Flurname, der hier auf Neuhof für diese Gegend gebraucht wurde. Die Bedeutung ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Sie hieß früher Stettinerstraße, nach der Vulkanwerft, die 1911 einen Teil ihres Betriebes von Stettin nach hier verlegte.
Roseliusweg
Benannt 1951. In der kleinen Eigenheimsiedlung südlich der Schönenfelder Straße. Ludwig Roselius war Kaffee- Großhändler in Bremen. Er ist bekannt geworden als Förderer des Worpsweder Künstlerkreises. Er stiftete in Bremen das "Roselius-Haus", ein mit Kunstsammlungen ausgestattetes Haus in der bekannten Böttchergasse. (1874-1943), vgl. Modersohnstraße).
Rotenhäuser Damm
Verbindet die Rotenhäuser Straße mit der Fährstraße. Er ist eine zwischen den Weltkriegen angelegte neue Straße, kein alter Deich. Der alte Deich ist die Rotenhäuser Straße (vgl. Rotenhäuser Straße). Der nördliche Teil hieß zuerst Goeschenstraße. Bernhard von Goeschen (1833-1923) war erster Landrat des Landkreises Harburg. 1927-1943 hieß sie Lessingstraße.
Rotenhäuser Straße
Verbindet den Güterbahnhof mit der Veringstraße. Sie ist ein alter Deich, der 1594 von den Groten gebaut wurde und im Zuge der Rotenhäuser Straße, Veringstraße, Vogelhüttendeich, Buscherweg und zurück über das jetzige Gelände des Güterbahnhofs das Gebiet "Rotehaus" umschloß. Dieses hatte seinen Namen von dem alten Haus der Groten, das damals hier auf dem Gebiet zwischen Jaffe- und Rubbertstraße lag, das mit roten Ziegeln oder Backstein gebaut gewesen sein mag im Gegensatz zu den rethgedeckten und mit Lehmwänden erbauten Häusern der Bauern und daher "Rotehaus" hieß. Auf der alten Hofstelle der Groten wurde beim Bau der Schlinkschen Palminfabrik noch Trümmerreste gefunden.
Rotenhäuser Twiete
Benannt 1943. Noch nicht ganz ausgebauter Verbindungsweg zwischen Georg-Wilhelm-Straße und dem südlichen Teil der Veringstraße. Die Bezeichnung "Twiete" ist hier nicht angebracht. Twiete ist ein schmaler Weg in einer engen mitteralterlichen Stadt. Hier war altes Weidegelände, und auch die heutige um 1935 erbaute Straße ist keine "Twiete".
Rotenhäuser Wettern
Benannt 1940. Sie schließt die Anlagen des Rotenhäuser des Rotenhäuser Feldes nach Norden ab und liegt im Gebiet der alten Rotenhäuser Wettern des Wasserlaufes, der dieses Gebiet früher bewässerte.
Rubbertstraße
Benannt 1938. Sie zweigt von der Rotenhäuser Straße nach Norden ab. Sie verläuft östlich der früheren Schlinkschen Palminfabrik und erhielt ihren Namen nach der seit 1700 in Wilhelmsburg ansässigen Familie Rubbert. Sie verläuft auf dem Gelände eines alten Rubbertschen Hofes. Von 1907-1938 hieß sie Davidstraße.
Rüdemannweg
Benannt 1952. Verbindungsweg zwischen Bonifatiusstraße und Großsand, der durch die um 1955 erbaute Wohnsiedlung des "Bauvereins Reiherstieg" führt. Rüdemann (1860-1932), ein Gastwirt aus der Fährstraße, war Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Bauvereins.
Rudolfstraße
Kreuzt die Industriestraße im nördlichen Teil. Sie erhielt ihren Namen zusammen mit der Julius-Ertel-Straße nach Mitinhabern der Firma "Kupferhütte", Ertel, Bieber & Co., die die Straße anlegte.
Saaleweg
Benannt 1950. Im Gebiet der Plattenbausiedlung im Niedergeorgswerder (vgl. Egerweg).
Sanitastraße
Zweigt von der Fährstraße nach Süden ab, benannt nach der Sanitagesellschaft, die eine Fabrik für sanitäre Einrichtungen an ihr errichtete.
Schimmelgang
Benannt 1950. Weg in der kleinen Plattenbausiedlung am Haulander Weg (vgl.Berberstieg).
Schipperort
Verbindungsweg vom Vogelhüttendeich zum Ernst-August-Kanal. Noch nicht voll ausgebaut. Er weist auf die "Schipper" (Leute, die in der Binnenschifffahrt beschäftigt waren) hin, die hier am Ernst-August-Kanal wohnten. Sie hieß von 1892-1949 Emilienstraße.
Schlatermundweg
Siedlerweg östlich der Kirchdorfer Straße. Er ist benannt nach der alten Bauernfamilie Schlatermund, die in Wilhelmsburg seit vielen Jahrhunderten ansässig ist. Sie hieß von 1935-1956 "Beim Arbeitslager".
Schlengendeich
Die Straße Schlengendeich ist nur noch ein Teil des alten Schlengendeiches, der 1624 zur Eindeichung der Bauwiese gebaut wurde und damals vom Reiherstieger Deich südwärts zum Schluisgrover Deich in der Gegend des Kurdamms führte. Er wies wegen der unterschiedlichen Höhenlage im Gelände und wegen verschienener Priele einen stark gekrümmten Verlauf auf und erhielt wohl daher seinen Namen.
Schlöperstieg
Führt vom Kurdamm über Kuckuckshorn zur Georg-Wilhelm-Straße. Der südliche Teil heißt heute Ratsteiler Weg. Er sollte die Verbindung zum Hauland abkürzen und konnte als schmaler Schleppsteig nur von den "Sleupen" (schlittenartige Schleppen) benutzt werden. Das plattdeutsche Wort Sleup hängt zusammen mit mittelniederdeutsch slope, slepen=schleifen, schleppen.
Schluisgrove
Heute eine Straße, die von der Wilmanstraße abzweigt, auf das frühere Außendeichsland des Vorwerkes Schluisgrove. Schluisgrove war ein vom westlichen Teil des Haulanderweges, dem Ratsteilerweg, Schlöperstieg, Kurdamm und der Wilmansstraße begrenztes Gebiet, das 1538 vom Harburger Herzog Otto II eingedeicht wurde. Es befand sich dort ein Vorwerk (großer Hof, der von einem Landwirt verwaltet wurde). Es erhielt seinen Namen nach einem Schleusengraben, der zur entwässerung des Gebietes diente.
Schmidtsbreite
Benannt 1949. Zwischen Wilmans- und Trettaustraße, benannt nach der Firma F.H. Schmidt, Eisenkonstruktion, Altona, die hier Gelände des alten Vorwerks Schluisgroven kaufte. Ursprünglich hieß sie Schmidtstraße. Nach der Eingemeindung wurde sie in Schmidtsbreite umbenannt.
Schutenort
Benannt 1949. In der Nähe des Ernst-August-Kanals, verbindet Ihlenbrook und Schipperort. Bis 1905 gehörte sie zur Henriettenstraße. Von 1905-1949 hieß sie Querstraße.
Siebenbrüderweide
Benannt 1935. Straße in der Kornweidesiedlung. Dort lag früher eine große Weide, die herrschaftlich war und 1866 an den preußischen Staat überging. Sie war von altersher an sieben Landleute verpachtet und soll daher den Namen Siebenbrüderweide bekommen haben. Wir kennen noch die Pachtverträge zwischen der Königlich Hannoverschen Regierung und den sieben Landwirten (im Heimatmuseum). Leider hat man den Namen an eine andere Stelle gelegt. Die Siebenbrüderweide lag da, wo heute der Weidendamm verläuft. Diese beiden Namen müßten einmal ausgetauscht werden.
Siedenfelder Weg
Führt von der Einlage zur Kirchdorfer Straße. Es ist der alte Achterdeich, der 1363 bei der Eindeichung von Jenerseite gebaut wurde. Heute ist er Schlafdeich. Siedes Feld bedeutet das niedrige-siede- seichte Feld. Das Gelände war das niedrigste auf der ganzen Insel. Bereits 1815 erbaute man eine Schöpfmühle am Jenerseitedeich beim Meyerschen Hof Nr. 77, die dann aber später wieder verfiel. Bis zur Melioration des Wilhelmsburger Ostens, 1932, war das Siedefeld fast alljährlich in regenreichen Herbstzeiten so überschwemmt, daß das Wasser an manchen Stellen über die Weidestücke hinweg von einem Graben in den nächsten laufen konnte. Wenn es Frost gab, war es für die Jugend ein ideales Gelände zum Schlittschuhlaufen. Heute ist der Weg verlängert über die Kirchdorfer Straße hinaus nach Westen, obwohl sie dort bereits im Gebiet des neuen Feldes liegt.
Siedlersruh
Benannt 1935. Östlich der Kirchdorfer Straße gelegener Seitenweg im Gebiet der Stadtrandsiedlung.
Sperlsdeicherweg
Er führt am Fuße des ehemaligen Sperlsdeich entlang. Um den Deich zu entlasten, legte man hier 1672 bei Erbauung des Sperlsdeiches einen Weg neben dem Deich an, während bis dahin immer die Deiche als Wege dienten. Der Sperlsdeich wurde zur Eindeichung der Höveln und des Geländes an der Doven Elbe zusammen mit dem Honartsdeich gebaut. Seinen Namen erhielt er nach dem Amtmann Johann Jakob Sperl, zu dessen Amtszeit er gebaut wurde. Die Kurve im Weg und das ehemals daran liegende Brack stammt vom Deichbruch auf Wilhelmsburg am 01. Januar1955. Der Sperlsdeich ist auch Braut- und Leichenweg für die Obergeorgswerder nach Kirchdorf geblieben, als 1840 den nördlichen Teil der Kirchdorfer Straße baute.
Stillhorner Deich
Fortsetzung des alten Stillhorner Deich (vgl. Alter Stillhorner Deich).
Störweg
Benannt 1950. In der Plattenbausiedlung in Niedergeorgswerder (vgl. Egerweg).
Stübenhofer Weg
Führt von Kirchdorf nach Stillhorn. Der Name Stüben kommt hier bereits um 1600 vor. Deshalb ist anzunehmen, daß der Weg nach dem Hof einer Familie Stüben seinen Namen erhalten hat.
Stübenplatz
Benannt 1955. Platz des Wochenmarktes am Vogelhüttendeich. Er ist benannt nach der Familie Stüben. Hinrich Stüben errichtete um 1900 am Reiherstiegdeich ein Gartenlokal "Stübens Volksgarten" mit großen Garten und Parkanlagen. Hier fanden viele Volks- und Heimatfeste statt. Im zweiten Weltkrieg wurde die gesamte Anlage restlos zerbombt. Heute besitzt ein Mitglied der Familie Stüben unmittelbar neben dem Stübenplatz eine Gastwirtschaft "Stübens Gesellschaftssäle".
Stutenweg
Benannt 1950. Liegt in der Plattenbausiedlung an der Georg-Wilhelm-Straße und Haulanderweg (vgl. Berberstieg).
Thielenstraße
Führt vom alten Wilhelmsburger Bahnhof nach Osten. Benannt 1903 nach dem preußischen Eisenbahnminister Karl von Thielen (1832-1906).
Trettaustraße
Führt von der Peter-Beenck-Straße westwärts zur Plangeschen Mühle. Benannt nach dem früheren Direktor der Mühle, Kommerzienrat Trettau. Sie hieß bis 1927 Mühlenstraße.
Vagelpoll
Benannt 1949. Kleine Nebenstraße, die vom nördlichen Teil der Veringstraße nach Osten abzweigt. Der alte plattdeutsche Name ist völlig entstellt. Es ist ein alter Flurname und bedeutet Vogelpfuhl. Im Vorgelände des Vogelhüttendeiches wurden viele Enten gefangen, ähnlich wie an der Nordsee, wo man die Fangteiche Vogelkojen nennt. Die Wildenten wurden mit Hilfe von zahmen Enten in mit Netzen überdachte Seitenarme der Teiche gelockt und dort gefangen. Der Name müßte richtig heißen Vogelpohl. Früher hieß sie Amselstraße.
Veringstraße
Führt von der alten Schleuse zum Ernst-August-Kanal. In der Gegend der Veringstraße lag früher der Deich zwischen Rotehaus und Reiherstieg. Sie wurde genannt nach dem Ingenieur Vering, geb. 04.11.1846 zu Ahlden/Westfalen, gestorben 06.01.1922, dessen Firma dies Gelände erwarb und mit dem Boden aus dem Hamburger Freihafen aufhöhte.
Veringweg
Benannt 1942. Verbindung zwischen Veringstraße und Weimarer Straße.
Vogelhüttendeich
Führt vom Reiherstieg nach Osten, früher bis zur Georg-Wilhelm-Straße. Heute gehört auch der alte Rotenhäuser Deich "Im Busch" mit zum Vogelhüttendeich. Noch 1742 und 1755 werden hier im Vorland Vogelhütten erwähnt, bei denen man, besonders im Herbst, Vogelfang betrieb (vergl. Vogelpohl, Vogelpoll.)
Vulkanstraße
Auf Neuhof in der Nähe des Köhlbrandes, wurde zusammen mit Werft- und Stettiner Straße nach der Vulkanwerft benannt, die 1910 von Stettin aus hier eine Filiale errichtete.
Wehrmannstraße
Im Bahnhofsviertel. Genannt 1903 nach dem früheren Ministerialdirektor im preußischen Eisenbahnministerium, Leo Wehrmann (1840-1919).
Weidendamm
Benannt 1935. Straße in der Eigenheimsiedlung "Kornweide". Sie verbindet die Kornweide mit dem Dorfstieg. Ein Damm oder Deich hat hier allerdings nie bestanden.
Weidengrund
Straße in der kleinen Privatsiedlung, die nach der Parzellierung des Schlatermundschen Hofes am Jenerseitedeich entstand (1922-1925).
Weimarer Straße
Benannt 1949. Verläuft parallel zur Veringstraße und verbindet Rotenhäuser Straße und Fährstraße. der nördliche Teil hieß seit 1909 Schillerstraße.
Wilhelmsburger Reichsstraße
Gebaut 1930-1948. Sie hieß zunächst Straße F, dann sollte sie Friedrich-Ebert-Straße nach dem ehemaligen Reichspräsidenten heißen. 1933 wurde sie Adolf-Hitler-Straße genannt. Mit dem jetzigen Namen hat man aus dem damaligen Rechtsstatus einen amtlichen Namen gemacht. Sie ist als Reichsstraße gebaut worden, wie heute die Bundesstraßen in der Bundesrepublik.
Wilmannstraße
Zwischen Georg-Wilhelm-Straße und Schlengendeich. Sie wurde genannt nach dem letzten ehrenamtlichen Gemeinde- Hauptvorsteher Adolf Wilmanns (1887-1893).
Witternstraße
Stichstraße, die vom Ernst-August-Deich westwärts zum Reiherstieg führt, genannt nach dem früheren Domänenrat Wittern, geb.25.07.1861 Westerau/Stormarn, gestorben 03.07-1938 in Hamburg.
Wittestraße
Im Bahnhofsviertel, genannt 1903 nach dem früheren Geheimrat Witte im preußischen Eisenbahnministerium.
Wollkämmereistraße
Im Gelände der Hamburger Wollkämmerei, die hier als eine der ersten Fabriken in Wilhelmsburg im Jahre 1889 erbaut wurde.
Wülfkenweg
In der Stadtrandsiedlung, zweigt von der Kirchdorfer Straße nach Westen ab, genannt nach der Familie Wülfken ist einer der seit Jahrhunderten am häufigsten vorkommenden Familiennamen in Wilhelmsburg. Sie hieß bis 1950 Adebarweg.
Zeidlerstraße
Führt vom Vogelhüttendeich nach Süden durch die Aßmannsiedlung zur Rotenhäuser Straße, genannt 1933 nach dem letzten Wilhelmsburger Bürgermeister Johannes Zeidler (1917-1925), geb. 1879 in Kurland, gestorben 1945 in Wedel. Er war unter Bürgermeister Menge Syndikus, nach dessen Tod 1917 wurde er Bürgermeister. Vorher, von 1927-1933, hieß sie Legienstraße nach dem Gewerkschaftsführer und SPD-Reichstagmitglied Carl Legien (1861-1920).
Ziegelerstraße
Benannt 1927. Führt von der Peter-Beenck-Straße zur Georg-Wilhelm-Straße. In der Gegend lag früher eine Ziegelei. Sie hieß bis 1927 Hermannstraße.
Ziegelerstieg
Kleine Nebenstraße der Ziegelerstraße
Zur guten Hoffnung
Benannt 1937. Straße in der Hafensiedlung, die von der Neuenfelder Straße südlich zur Brackstraße führt. Der Name stammt aus dem Hafen- und Seemannsleben. Sie wurde zusammen mit der Hafensiedlung gebaut, als 1937 viele Hamburger Hafenarbeiter hier ihre Eigenheime bekamen.
Eine Reihe von Straßennamen wurde anlässlich der Vereinigung mit Harburg 1927 und der Eingemeindung nach Hamburg 1937 aufgehoben da sie mehrfach vorkamen. Namen aus der Politik hat es in Wilhelmsburg kaum gegeben. Eine Ausnahme bildeten nur die Reichsstraße, die damals im unfertigen Zustand Adolf-Hitler-Straße hieß, die Georg-Wilhelm-Straße, die Hindenburgstraße genannt wurde, sowie die Legien- und Auerstraße.
Adebarweg, jetzt Wülfkenweg
Ahornweg, jetzt Kleinsand
Amselstraße
Hieß der nördliche Teil der Veringstraße zwischen Fährstraße und Ernst-August-Kanal, heute zur Veringstraße gehörend. Der Name Amselstraße ist wohl im Hinblick auf den Namen Vogelhüttendeich so gewählt worden.
Annastraße
Jetzt Ihlenbuller, genannt nach Frau Anna Spangenberg, der Ehefrau des Eigentümers des Grundstücks am Vogelhüttendeich.
Am Spritzenhaus
Östlicher Teil der heutigen Rudolfstraße. Hier wurde im Jahre 1896 für den Bezirk Reiherstieg ein eigenes Spritzenhaus erbaut, das auch Dienstwohnungen und Arrestzellen enthielt. Bei der Zusammenlegung mit Hamburg wurde der Name aufgehoben und der Name Rudolfstraße auch auf diese Übertragen.
Am Alten Deich
Südlicher Teil der heutigen Kirchdorfer Straße von der Kornweide bis zum Feldrain. Es war der westliche Teil des alten Finkenrieker Deiches.
Beim Arbeitslager, jetzt Schlatermund Weg
Bahnhofstraße, jetzt Bauwiesenstraße
Birkenweg, jetzt Dreieck genannt. Er wurde 1927 mit Birken bepflanzt.
Blücherstraße, heute Julius-Ertel-Straße
Brückenstraße, heute Neuhöfer Brückenstraße
Chaussee
Die heutige Georg-Wilhelm-Straße bis etwa 1935, dann hieß sie Hindenburgstraße.
Davidsstraße
Die heutige Rubbertstraße. Sie lag auf dem Grundstück der Wilhelmsburger Terraingesellschaft, genannt nach dem Bankier Davids in Tönning, einem der Gesellschafter.
Eichenallee
Die heutige Peter-Beenck-Straße. Sie wurde von der Firma Schmidt-Altona mit Eichen bepflanzt.
Emilienstraße
Jetzt Schipperort. Sie ist eine Verbindung zwischen dem Vogelhüttendeich und dem Ernst-August-Kanal. Sie wurde nach dem Farbenfabrikanten Emil Höveling benannt. Mit Rücksicht auf die benachbarte Henriettenstraße soll die weibliche Namensform gewählt worden sein.
Ernst-Schmidt-Straße
Jetzige Max-Eyth-Straße im Bahnhofsviertel. Damals genannt nach dem 1. Vorsitzenden des Eisenbahn-Bauvereins, Ernst Schmidt, in Altona.
Freihafenstraße, jetzt Nippoldstraße
Freiligratstraße, jetzt Bauvereinsweg
Gneisenaustraße
Jetzt Heinrich-Groß-Straße. Sie zweigt südlich von der Fährstraße ab in der Nähe des Reiherstiegdeiches.
Goeschenstraße
Nördlicher Teil des heutigen Rotenhäuser Damms, nach dem Landrat Geheimrat Goeschen in Harburg benannt.
Goethestraße, jetzt Eckermannstraße
Grüner Deich
Westlicher Teil des Haulander Deiches. 1950, im Zuge der Vereinheitlichung der Straßennamen, wurde der Name Haulander Weg auch auf diesen Teil übertragen.
Hebbelstraße
Die heutige Jenaer Straße hieß bis zur Eingemeindung nach Hamburg Hebbelstraßenach dem Dichter Friedrich Hebbel.
Heinrichstraße
Heutige Jaffestraße, nach Dr. Heinrich Schlinck von der Palmin-Fabrik Schlink benannt.
Henriettenstraße
Benannt 1909, nach Frau Henriette Liepmann, jetzt Ilenbrook. Herr Liepmann aus Hamburg kaufte die Grundstücke Winkel zwischen Henriettenstraße, Querstraße (jetzt Schipperort) und Emilienstraße und errichtete vier große Wohnhäuser darauf.
Hermannstraße
Nach Hermann Schmidt, Mitinhaber der Fa. Schmidt (vgl. Eichenallee), benannt. Sie heißt jetzt Ziegelerstraße.
Herrenweide
Jetzt Butenweid. Alter Flurname für das Außendeichsgelände im Winkel zwischen Vogelhüttendeich und Ernst-August-Deich.
Hindenburgstraße, jetzt Georg-Wilhelm-Straße
Im Busch
Der Teil des Rotenhäuser Deiches, zwischen der Georg-Wilhelm-Straße und der Eisenbahnüberführung liegt und heute zum Vogelhüttendeich gehört.
Johannesstraße, jetzt Hövelbrook
Juliusstraße, jetzt Julius-Ertel-Straße
Karlstraße
Jetzt Bonifatiusstraße, nach Kommerzienrat Karl Vering benannt (vgl. Veringstraße).
1. Kanalstraße, jetzt Julius-Ertel-Straße
Kehrwieder
Heutige Hakenstraße, damals so genannt, weil es sich um eine Sackgasse handelt.
Kirchenallee, jetzt Mannesallee
Kurze Straße, jetzt Otterhaken
Lagerstraße, jetzt Am Alten Schlachthof
Legienstraße, jetzt Zeidlerstraße
Lessingstraße, jetzt Rotenhäuser Damm
Lutherstraße, jetzt Jenaer Straße
Marienstraße
Jetzt Grotestraße, damals benannt nach der Ehefrau des Bauunternehmers Wilhelm Zeyn, der die ersten Häuser an dieser Straße baute.
Meisterstraße
Jetzt Ole Karkhof, damals so genannt, weil der Unternehmer bei der Pflasterung seine Meisterprüfung machte.
Meyerstraße
Jetzt Ernastraße, damals nach dem Erbauer J. J. Meyer benannt.
Mühlenstraße
Jetzt Trettaustraße. Sie führt zur Plangschen Mühle und erhielt danach ihren Namen.
Neuer Weg
Jetzt der nördliche Abschnitt der Kirchdorfer Straße. Er wurde 1844 angelegt, zur Verkürzung des Weges nach Hamburg. Bis dahin mußte man den Umweg über den Sperlsdeich nehmen, wenn man von Kirchdorf nach Hamburg wollte. Bei der Zusammenlegung mit Hamburg mußte der Name "Neuer Weg" aufgehoben werden, weil er mehrfach vorkam.
Oeterstraße, jetzt Max-Eyth-Straße
Paul-Ehrlich-Straße, jetzt Heinrich-Groß-Straße
Parallelstraße westlich, jetzt Rotenhäuser End
Querstraße, jetzt Schutenort
Rathausstraße, jetzt Mengestraße
Reuterstraße
Jetzt Heinrich-Groß-Straße. Fritz Reuter zu Ehren an seinem 100. Geburtstag im Jahre1910 so benannt.
Schillerstraße
Hieß früher der nördliche Teil der Weimarer Straße zwischen Fährstraße und Mannesallee.
Schleusenstraße, jetzt Neuhöfer Damm
Schmidt Straße, jetzt Schmidts Breite
Stettiner Straße, jetzt Röörfeld (gibt es nicht mehr)
Werft Straße, jetzt Grote Weid (gibt es nicht mehr)