Hans Conrad Leipelt (* 18.
Juli 1921 in Wien;
† 29. Januar 1945 in München-Stadelheim) war ein
deutscher Chemiestudent und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er
setzte die Arbeit der Weißen Rose fort und war maßgeblich an deren
sogenanntem Hamburger Zweig beteiligt (siehe Personen der Weißen Rose Hamburg).
Hans Conrad Leipelt war
Sohn des Diplomingenieurs Konrad Leipelt und der promovierten Chemikerin Katharina
Leipelt. Nachdem der Vater die Stelle eines Hüttendirektors der Zinnwerke
Wilhelmsburg in Hamburg angenommen
hatte, zog die Familie 1925 von Wien zunächst nach Harburg-Rönneburg,
1936 in das Wilhelmsburger
Reiherstiegviertel. Durch die jüdische Herkunft Katharina Leipelts
unterlag die Familie ab 1935 den Repressionen der Nürnberger
Rassengesetze.
Hans Leipelt machte 1938 das Abitur und
meldete sich danach zum Reichsarbeitsdienst und
zur Wehrmacht.
Während des Westfeldzuges lernte er Karl
Ludwig Schneider kennen, mit dem ihn bald eine
intensive Freundschaft verband. Im August 1940 wurde er trotz hoher
Auszeichnungen, z. B. mit dem Eisernen
Kreuz, als „Mischling
ersten Grades“ entlassen. Im Herbst 1940 begann
er sein Chemiestudium an der Universität
Hamburg. Über Schneider kam er in Kontakt mit Margaretha
Rothe und Heinz
Kucharski, die dem NS-Regime ebenfalls
kritisch gegenüberstanden. Aus den anfänglichen Diskussionskreisen entwickelte
sich die später sogenannte Widerstandsgruppe der Weißen Rose in Hamburg. Leipelt
wechselte im Wintersemester 1941/42 an die Ludwig-Maximilians-Universität
München zu Professor Heinrich
Otto Wieland, der es sich als Nobelpreisträger
leisten konnte, „Halbjuden“
auszubilden, denen seit 1940 eigentlich ein Studium verwehrt war.
Nach der Hinrichtung der Geschwister
Scholl, mit denen Leipelt eng befreundet war, und Christoph
Probsts erhielt Hans Leipelt im Februar 1943 das 6. Flugblatt der Weißen
Rose. Zusammen mit Marie-Luise
Jahn brachte er es im April 1943 nach Hamburg zu seiner Familie und zu
seinen Freunden. Sie versahen es mit dem Zusatz: „Und ihr Geist lebt trotzdem
weiter!“, vervielfältigten und verbreiteten es. Als Leipelt und Jahn Geld für
die Witwe des hingerichteten Professors Kurt
Huber sammelten, wurden sie denunziert und im Spätherbst mit 28 weiteren Aktivisten
1943 verhaftet. Hans Leipelt wurde am 13. Oktober 1944 in Donauwörth vom Volksgerichtshof als Hochverräter wegen
des Hörens ausländischer Rundfunksender, der Wehrkraftzersetzung und
der „Feindbegünstigung“ zum
Tode verurteilt, Marie-Luise Jahn zu 12 Jahren Zuchthaus.
Die Hinrichtung Hans
Leipelts erfolgte am 29. Januar 1945 in München-Stadelheim durch
das Fallbeil.
Leipelts Leichnam wurde auf
dem Friedhof
am Perlacher Forst im Ehrenhain II beigesetzt.
Viele seiner Freunde starben in Gestapohaft oder in Konzentrationslagern.
Quelle:Wikipedia